Über die Herausforderungen und Chancen in der Tierkommunikation
Dein geliebtes Tier wird vermisst – ein Albtraum und emotionaler Ausnahmezustand, den ich aus eigener Erfahrung kenne.
Neben den Erstmaßnahmen (Flyer verteilen; nachts, wenn alles still und dunkel ist, durch die Nachbarschaft pirschen; bei Tasso vermisst melden; Tierkliniken, Bauhof und Nachbarn befragen; angstvoll die Straßenränder absuchen; Suchhunde hinzuziehen) kannst du auch eine Tierkommunikatorin um Hilfe bitten.
Warum ist es nur so schwer, vermisste Tiere zu finden?
Vermisste Tiere befinden sich oft in einer Ausnahmesituation.
Sie haben sich nach einem Umzug verlaufen, wurden eingesperrt, sind irgendwo hineingefallen und können sich selbst nicht mehr befreien, sind nach einem Unfall verletzt oder vielleicht sogar tot. Immer wieder kommt es auch vor, dass Tiere aus Neugier in fremde Autos steigen und versehentlich viele Kilometer mitfahren, bevor sie an einem unbekannten Ort wieder von Bord gehen.
Die Bilder und Gefühle, die sie dann in einer Tierkommunikation schicken, sind geprägt von Angst, Unsicherheit, Verwirrung und Verzweiflung. Oft übermitteln sie nur Ausschnitte ihrer Umgebung: ein Fenster, eine diffuse Lichtquelle, einzelne Gegenstände oder auch Geräusche, zum Beispiel von Autoverkehr oder fließendem Wasser; oder auch Schlagwörter wie „kalt“, „feucht“, „dunkel“.
Nun wird bereits klar, wo die große Schwierigkeit liegt: die Informationen sind zu unspezifisch. Der Menschenfreund kann den Ort, den das Tier beschreibt, nicht wiedererkennen. Die Beschreibung passt auf viele Orte. Eine gezielte Suche ist schwer.
Manchmal finden sie den Tod
Aus meiner Erfahrung in der Tierkommunikation kann ich berichten, dass es oft nicht eindeutig zu erkennen ist, ob ein Tier noch lebt oder tot ist. Gerade wenn der Tod sehr schnell eingetreten ist, zum Beispiel durch einen Unfall, wissen die Tiere selbst nicht, dass sie gestorben sind. Dann befinden sie sich in einer Zwischenwelt und schicken ihre Wahrnehmungen von dort. Und diese können sich sehr lebendig anfühlen.
Die Informationen kommen nicht unbedingt aus der Gegenwart
Immer wieder stellt sich später heraus, dass die Bilder, Gefühle und Sinneseindrücke, die die Tiere in einer Tierkommunikation sendeten, aus der Vergangenheit stammten. Sie wollten unbedingt etwas mitteilen, das ihnen wichtig war, jedoch nicht zur Identifizierung ihres Aufenthaltsorts beitrug. Im Gegenteil, die Informationen waren für den Menschenfreund sogar eher verwirrend.
Dann und wann gehen Tiere freiwillig…
Gerade Katzen sind mitunter sehr ortsgebunden, sind mit dem Land, auf dem sie leben, verschmolzen. Nach einem Umzug versuchen deshalb manche, zu ihrem alten Zuhause zurückzukehren und machen sich auf eigene Faust auf den Weg dorthin. Deshalb lohnt es sich nach einem Umzug immer, wenn man sich in der ehemaligen Wohngegend nach seinem vermissten Tier umsieht, Flyer dort aufhängt und die Nachbarn befragt.
Es kommt auch vor, dass sich Tiere, vor allem Katzen, ein neues Zuhause suchen, sei es, weil daheim für ihr Empfinden dicke Luft herrscht oder sie mit Veränderungen nicht zurecht kommen.
Doch nicht immer wollen die Tiere für alle Zeit gehen und sich gleich woanders häuslich einrichten. Es kommt durchaus vor, dass sie sich nur eine kleine energetische Auszeit nehmen wollen. Manchmal möchten sie ihren Menschenfreund mit ihrem Verschwinden auch auf etwas aufmerksam machen, ihn zum Nachdenken anregen.
So ist es mir ergangen, als ich mich in einer bestimmten Sache festgebissen hatte. Da beschlossen meine beiden Kater, Conley und Wiggerl, für mich die Notbremse zu ziehen. Zwei Tage und zwei Nächte kamen sie nicht mehr nach Hause. Ich hatte keine Spur von ihnen. Dann in der zweiten Nacht kam erst Conley und am Morgen auch Wiggerl heim. Durch ihr Verschwinden haben sie mir klar gemacht, dass ich etwas ändern muss. Ich habe mir diesen schmerzvollen Hinweis zu Herzen genommen.
Die Chancen der Tierkommunikation
Da jeder Mensch seinen eigenen Filter hat, seine eigene Brille, durch die er die Welt sieht, kann es gerade bei der Suche nach vermissten Tieren vorkommen, dass man als Tierkommunikatorin nicht alles wahrnimmt, bzw. dazu neigt, aufgrund des Filters zu interpretieren. Damit das nicht geschieht, arbeite ich bei der Suche mit mindestens einer weiteren Kollegin zusammen. Wir haben eine WhatsApp-Gruppe, in der wir, mit Einverständnis des Kunden, die Suchaufträge teilen. Für den Kunden ergeben sich dadurch keine Mehrkosten.
Doch die verschiedenen Wahrnehmungen der Tierkommunikatorinnen fügen sich oft zu einem Bild zusammen, von dem jede einzelne nur einen Ausschnitt gesehen hätte.
Außerdem hilft es den Tieren sehr, wenn sie merken, dass mehrere Menschen nach ihnen suchen, ihnen positive Energien und Zuversicht schicken. Dann finden sie den Mut, sich bemerkbar zu machen, schöpfen Kraft, um durchzuhalten, wenn sie eingesperrt sind, oder weiterzugehen, wenn sie sich verlaufen haben.
Jede Tierkommunikatorin unterstützt das Tier energetisch auf ihre ganz eigene Weise.
Und so besteht trotz aller Herausforderungen die Chance, dass das Tier mithilfe der Tierkommunikation gefunden wird oder den Weg zurück zu seinem Menschen findet.